Kennen Sie den:
Sagt der eine zum Tod Verurteilte zum andern: “Denk an mich, wenn du deine Herrschaft antrittst.”
Was für ein Witz!?
Nein!
Es war zur Römerzeit, im Abseits vor der Stadt Jerusalem.
Drei Todesurteile werden vollstreckt: Kreuzigung, links und rechts zwei Verbrecher, Jesus Christus in der Mitte.
Der eine Verbrecher verspottet Jesus: “Bist du nun der Messias oder nicht? Dann hilf dir selbst und auch uns!”
Der andere Verbrecher sagt: “Jesus, denk an mich, wenn du deine Herrschaft antrittst.”
Ein Witz!?
- Welche Herrschaft? Sie haben doch nur noch wenige Stunden zu leben.
- Denken? Seit wann denken Tote?
- an mich!? Wer wird noch an einen hingerichteten Verbrecher denken?
Mit seinen Augen sah dieser Verbrecher Jesus neben sich am Kreuz hängen. Und doch sah er mehr:
- Jesus stirbt, aber Jesus tritt seine Herrschaft an
- ich einzelner Mensch: Jesus kann dann an mich denken, oder auch nicht
- selbst wenn ich bald gestorben bin
- selbst wenn ich als verurteilter Verbrecher an einem Kreuz gestorben bin - für Jesus ist das kein Grund, mich abzulehnen
- es ist gut, wenn Jesus in seiner Herrschaft an mich denkt
- ich will, dass Jesus in seiner Herrschaft an mich denkt
- ich habe sonst nichts mehr zu erwarten
- ich bitte Jesus mutig, dass er in seiner Herrschaft an mich denkt!
Jesus antwortet:
Ich versichere dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Wird der Witz nun erklärt?
Nein - Jesus erfüllt die unerhörte Bitte, die allem Augenschein widerspricht, und noch mehr:
- er versichert sein Versprechen
- nicht für irgendwann, sondern heute noch
- "mit mir"
- im Paradies
Bemerkenswert:
- er bestätigt, was er zu Lebzeiten selber sagte: wer bittet, dem wird gegeben!
- Wir mögen vorsichtig sagen: “vielleicht ist ja irgendwas dran am Glauben. Aber gibt es Sicherheit?" Eine Versicherung bürgt und springt im Notfall ein. Jesus bürgt für sein Versprechen und gibt Sicherheit.
- für den verurteilten Verbrecher versprach Jesus sogar "heute noch"
- der Verbrecher bat “in deiner Herrschaft” - Jesus nennt es "im Paradies"
- … "mit mir"! Mit Jesus - das ist nicht das Schlaraffenland, oder eine Männerfantasie mit “Jungfrauen des Paradieses”. Mit Jesus ist das wesentliche Merkmal. Wir denken vielleicht an abstrakte Begriffe wie Freiheit, Erlösung… frei sein von Schmerzen, von Hunger, von Streit… Doch das Ziel ist diese eine Person: “Du wirst keine anderen Götter vor mich stellen!” (2. Mose 20, 3). Das Paradies ist, mit Jesus zu sein.
Meine Situation heute am Karsamstag 2017 ist in Bezug auf Jesus nicht anders als die des Verbrechers damals:
- der Tod kommt auf mich zu
- wer sucht, findet an mir genug Verurteilenswertes
- das hält Jesus nicht davon ab, mir zu antworten
- ich kann Jesus ignorieren, verspotten - oder davon ausgehen, dass er "eine Herrschaft" hat, und mich wider den Augenschein an ihn wenden
- was Jesus mir versichert, gründet auf dem, was er sagt (seinem Wort), und seiner Gegenwart (seinem Geist):
(Nach seinem Tod möchte ein Reicher seine fünf Brüder warnen)
Abraham spricht zu ihm:
Sie haben Mose und die Propheten;
auf diese sollen sie hören!
Lukas 16,29
Sein Geist macht uns im Innersten gewiss,
dass wir Kinder Gottes sind.
Römer 8,16
Jesus denkt an mich - heute! Er verspricht:
Alle, die der Vater mir gibt,
werden zu mir kommen,
und ich werde sie nicht zurückweisen.
Johannesevangelium 6, 37
Quellen: